1. "Wo ist schon wieder mein Handy? Und meine Schlüssel ...?!"

Ommm, erst mal durchatmen. Es gibt eine einfache Theorie: Äußere Ordnung führt zu innerer Ruhe, und innere Ruhe führt zu weniger Stress. Deshalb haben Psychologen einen relativ einfachen Gute-Laune-Rat parat: Ordnung halten! Aussichtslos? Nein, denn es geht auch in kleinen Schritten.
1. Struktur schaffen: Wer ständig wichtige Dinge wie Schlüssel verbummelt, der braucht einen festen Ort, wo er sie ablegt - am besten eine Box oder einen Korb gleich beim Eingang.
2. Belohnung ausdenken: Schieben Sie das unangenehme Telefonat nicht mehr auf, sondern bringen Sie's hinter sich und tun Sie sich dann was Gutes.
3. Die "Zwei-Minuten"- Regel einhalten: Alles, was in zwei Minuten oder weniger Zeit zu erledigen ist, wird sofort gemacht.
4. Listen anlegen: Jeder durchgestrichene Listenpunkt steigert die Laune, versprochen!
2. "Ich hab schon wieder den Hintern nicht hochgekriegt"

Wunderbar! Garantiert werden Sie mit einem Buch und einem Glas gut gekühlten Weißwein einen herrlichen Abend auf der Couch verleben. Öffnen Sie die Balkontür und genießen Sie jede Minute. Im Ernst - Sie tun genau das Richtige: Sie haben Kontakt zu sich selbst hergestellt und damit zu Ihren Wünschen, zu dem, was Ihnen gerade guttut. Nach seinen echten Bedürfnissen zu handeln ohne schlechtes Gewissen, das ist wahre persönliche Freiheit.
3. "Mit der Kirche kann ich nichts mehr anfangen..."

Nach der grellen Sommersonne draußen empfängt einen feuchtkalte Luft und Dunkelheit. Niemand zu sehen, außer dem Mann am Kreuz über dem Altar. Viel zu laut hallen die eigenen Schritte durch die ungewohnte Stille. Vorsichtig nimmt man Platz auf der harten Holzbank. Atmet durch. Schließt die Augen, faltet vielleicht die Hände. Denkt an nichts und lässt alles fließen. So viel Ruhe. So viel Frieden. Mitten in der Stadt. Irgendwann, nach langen, langen Minuten, steht man auf, zündet eine Kerze an und stellt sich gelöst der Welt da draußen. Probieren Sie es aus: Ein meditativer Kurztrip in die kleine Kirche in der Nachbarschaft baut Stress ab, entspannt und macht göttlich gelassen.
4. "Ist der Typ nicht eine Nummer zu groß für mich?"

Wie lange ist es her, dass Sie spontan jemanden angesprochen haben? Eben! Deshalb machen - auch auf die Gefahr hin, sich eine Abfuhr einzuhandeln. Warum? Weil nichts die Seele mehr pusht als ein kleines Abenteuer und das Gefühl, wieder so unbedarft locker zu sein wie mit 22. Er will nicht? Na und! Sie sind groß genug, um dem Leben wie eine echte Frau zu begegnen. Mutiger als sämtliche Typen in der Bar zusammen sind Sie ohnehin, das ist doch klar.
5. "Warum schickt der Chef nicht mich zur Sitzung nach Berlin?!"

Warum bekomme ich keine Gehaltserhöhung? Wieso darf die Kollegin das Prestigeprojekt leiten...? Und so weiter und so fort. Wer die Welt grundsätzlich als ungerecht wahrnimmt, handelt meist auch dementsprechend. Denn unsere Wahrnehmung wird in nicht unerheblichem Maße durch unsere Erwartungen gesteuert. Gegenmittel: Scheuklappen abnehmen; sich ein Ziel setzen und überlegen, wie die persönlichen Talente helfen können, das zu erreichen; Eigeninitiative zeigen; sich beraten lassen, von Freunden oder einem professionellen Coach - meist ist der Blick aufs Ich und die eigenen Fähigkeiten schon so durch Grübeleien getrübt, dass es hilft, wenn Außenstehende dieses Bild ehrlich korrigieren.
6. "Ich bin schlecht drauf"
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Nicht mehr lange: Werden Sie zur Kobra! Diese "Haltung der Schlange" empfiehlt Yoga-Lehrerin Sonja Zernick gegen depressive Verstimmungen. Sie weiß aus Erfahrung: "Yoga macht glücklich, denn mit Yoga lässt sich die körpereigene Produktion des Glückshormons Serotonin anregen." Und so geht's: Auf den Bauch legen und die Hände unter den Schultern aufsetzen, Füße lang strecken, dann den Oberkörper aufrichten und dabei das Schambein Richtung Boden drücken, Brustbein rausstrecken, den Nacken lang machen und Gesäßmuskeln straffen. Die Kraft soll aus dem Rücken kommen. Und jetzt: lächeln!
7. "Warum bin ich oft so unzufrieden?"

Vielleicht, weil Sie die richtige Rechnung nicht beherrschen? Um wirklich zufrieden zu sein, muss man regelmäßig dreimal mehr positive Gefühle erleben als negative. Und dann blüht man auf. "Flourishing" nennen das die Vertreter der Positiven Psychologie. Insbesondere die Wissenschaftlerin Barbara Fredrickson hat diese These entwickelt und sagt, dass man durch das bewusste Abfragen seiner Gefühlslage Emotionen besser einschätzen kann und so dem Glück viel näher kommt. "Flourishing", zu deutsch "aufblühen", heißt: Ist man "erblüht", lebt man in Balance mit sich selbst, seiner Persönlichkeit, seiner Umwelt. Peter Malinowski ist Psychologe und Buddhist und schreibt gerade an einem Buch zu diesem Thema. Er sagt: "Machen Sie es sich zur Gewohnheit, positive Erfahrungen des Alltags zu erkennen und zu würdigen. Achten Sie darauf, schwierige Erlebnisse in eine realistische Perspektive zu setzen, sie also nicht zu verallgemeinern. Weil es Ihnen einmal schlecht ergangen ist, muss es beim nächsten Mal nicht wieder so sein! Obwohl es den meisten Menschen materiell gutgeht, blühen die wenigsten auch auf. Wer aber Dankbarkeit sowie Wohlwollen und Wertschätzung gegenüber anderen kultiviert und darauf achtet, regelmäßig bewusst ein paar Gefälligkeiten auszuführen, wird glücklicher."
Peter Malinowski: "Flourishing - welches Glück hätten Sie gern? Positive Eigenschaften kultivieren und Schwierigkeiten meistern" (224 S., 17,95 Euro, Irisiana-Verlag)
8. "Ich sehe so angespannt aus"

Dann ganz schnell mal unseren Erste-Hilfe-Trick anwenden: Kiefermuskulatur locker lassen - das entspannt schon mal das Gesicht. Weiter geht es dann mit einer ayurvedischen Kopfmassage. Ayurveda- Expertin Kerstin Rosenberg von der "Europäischen Ayurveda-Akademie" empfiehlt Massagen generell nach einem anstrengenden Tag oder gleich am Morgen für genügend Energie und gute Laune. Und selbst bei wenig Zeit: Eine Kopfmassage geht immer, z. B. unter der Dusche, und wirkt Wunder. Etwas Kokos- oder Johanniskrautöl auf die Fingerspitzen geben und so tun, als würde man sich die Haare waschen. Das Öl zehn Minuten einwirken lassen, danach ausspülen - und gelöst in den Tag starten. Die Massage entspannt die Nerven und fördert die Konzentrationsfähigkeit, soll vorbeugend gegen Krankheiten wirken, den Haaren einen seidigen Glanz schenken und den Teint klären.
Kerstin Rosenberg: "Das große Ayurveda-Buch" (204 S., 25,90 Euro, GU-Verlag)
9. "Ich brauche mehr Platz"

Die Hamburger Inneneinrichterin Sabine Stiller, selbst Mutter zweier Kinder, weiß, wie es ist, wenn die Vier-Zimmer- Wohnung, in der man als Paar reichlich Platz hatte, plötzlich zur Familienstätte umfunktioniert wird: Genügend Raum für alle wird zum Luxus. Stillers Konzept für entspanntes Wohnen, das insbesondere Eltern nicht zwingt, mit dem Nachwuchs an den Stadtrand zu ziehen, heißt passenderweise "4 Zimmer, 6 Räume". Bei einem Besuch analysiert sie die persönliche Wohnsituation, klärt, was man sich wünscht, und entwickelt Vorschläge zum Umbau. Danach sitzt man nie wieder schlecht gelaunt zwischen Spielzeugbergen auf der Couch, denn alles und jeder hat endlich - genau! - Platz. Übrigens: Falls bei Ihnen Bobby-Cars und Ritterburgen nicht mehr das Problem sein sollten - Frau Stiller kümmert sich trotzdem gern.
Mehr Infos: www.4zimmer6raeume.de
10. "Das Leben ist kein Wunschkonzert"

Trotzdem sollte man nicht die Kraft der positiven Gedanken unterschätzen! Am besten entfalten sie ihre Wirkung in einem ausgewählten schönen Rahmen. Als Glücksblüte zum Beispiel. In Asien haben diese schwimmenden Kerzen eine lange Tradition. Angezündet schickt man sie in den Abendstunden auf einem Wasser auf die Reise und mit ihnen einen sehnlichen Wunsch. Ob der tatsächlich in Erfüllung geht, weiß natürlich niemand, aber fest steht: Das Leben kann ab und zu etwas Zauber und Romantik vertragen. Also verabreden Sie sich mit Freunden, Familie oder dem Partner für einen lauen Sommerabend am See oder Fluss, packen Sie einen Picknickkorb und nehmen Sie außer einer Flasche Wein und den Glücksblüten jede Menge guter Wünsche mit (zu bestellen auf www.design3000.de, ca. 5,90 Euro).