Freund:innen bereichern uns fürs Leben. Mit ihnen sind wir aktiv und soziale Kontakte helfen nachweislich unserer Gesundheit. Unter anderem, weil wir uns weniger einsam fühlen, was uns mental eine Stütze sein kann – und weil wir Dinge unternehmen und so den Körper ebenfalls fördern. Einige Studien kamen sogar zu dem Ergebnis, dass ein gut ausgeprägtes Sozialleben in der Kindheit zu geringerem Blutdruck und gesünderem Gewicht führen könnte. Aber nun genug von all diesen Dingen, für die wir unseren Freund:innen dankbar sein können und zu den Effekten im Gehirn.
So wirken sich gute Freundschaften auf dein Gehirn aus
Eine Studie aus 2019 lässt vermuten, dass mehr soziale Kontakte mit Freund:innen dafür sorgen, dass Menschen im Alter ein besseres Erinnerungsvermögen haben. Forscher:innen vermuten sogar, dass soziale Interaktionen das Risiko von Alzheimer verringern könnten. Welcher Fokus im Sozialleben dabei besonders wichtig ist, muss aber noch untersucht werden. Ein Experiment legt außerdem nah, dass Freund:innen unsere Wahrnehmung verändern.
In einem Test standen Personen entweder allein am Fuß eines Berges oder neben einem:einer Freund:in. Das Ergebnis: Die Alleinstehenden überschätzten den Steigungsgrad des Berges, die mit Freund:innen unterschätzten ihn. Möglicherweise fühlen wir uns im Beisein eines:einer Freundin also eher dazu in der Lage, Herausforderungen zu bewältigen. Das Experiment mit 34 Teilnehmenden ist allerdings nicht repräsentativ und das Ergebnis muss in weiterer Forschung bestätigt werden. Spannend ist aber: Selbst wenn sich die Menschen nur die Unterstützung eines:einer nicht anwesenden Freund:in vorstellten, empfanden sie die Steigung als geringer.
Hast du dich schon einmal wie seelenverwandt gefühlt?
Mit besten Freund:innen kommt es uns manchmal so vor, als würden wir ein Gehirn teilen. Wir sind andauernd einer Meinung, wissen vorher schon, was die nächste Antwort im Gespräch sein wird und unsere Begegnungen sind oft voller Lachen, weil das Gleiche uns witzig erscheint. Mehrere Studien kamen bereits zu dem Ergebnis, dass der soziale Teil im Gehirn unter engen Freund:innen ähnlich ausgeprägt ist. Die Netzwerke ähnelten sich in einer Studie aus 2021 unter engen Freund:innen mehr als unter "Freund:innen von Freund:innen" oder Bekanntschaften. Freund:innen hatten vor allem in Regionen, die für Emotionen oder das Interpretieren von Filmen zuständig sind, ähnliche Ausprägungen. Das könnte wiederum zu ähnlichen Gedanken bei ihnen führen.
Beliebte Menschen und ihre soziale Intelligenz
Personen, die besonders viele Kontakte haben, sind meist gut darin, andere Freund:innen-Gruppen miteinander zu kombinieren und soziale Brücken zu schaffen. Laut Forschung haben sie außerdem ein besseres Verständnis davon, was andere Personen denken. Da diese Areale in ihrem Gehirn besser ausgeprägt sind. Das kann ihnen dabei helfen, zu sehen, welche Personen verschiedene Meinungen und Glaubenssätze haben und ob sie diese zusammenbringen können. Das Fazit all dessen: Es gibt so viel, was Freundschaft kann und sozial zu sein, zahlt sich in vielen Bereichen aus – für alle.
Verwendete Quellen: PsychCentral, SAGE Publications, Neuronation, Oxford University Press, Frontiers for Young Minds