Kommunikation kann uns herausfordern, ist vielseitig und kann ordentlich schief gehen. Zum Beispiel wenn eine Person bei einer Nachricht etwas ganz anderes herausliest als die schreibende intendiert hatte. Das kann daran liegen, dass Mimik und Gestik fehlen, um die Information besser zu verarbeiten – oder daran, dass eine Person in einer Generation ohne Emojis aufgewachsen ist und die andere nicht. Teilweise kann Kommunikation allerdings schon mit einem Wort ganz anders verlaufen – und vor allem positiver.
"Aber" und das Gehirn
"Ich wollte spazierengehen, aber ich war zu müde"; "Wir wollten einen Film schauen, aber ich bin eingeschlafen"; "Ich möchte auf die Party gehen, aber ich fühle mich zu unsicher". Das "aber" betont jeweils den negativen Nebensatz – der vordere Teil hingegen wird weniger stark wahrgenommen, schreibt die Psychologin Jennifer Caspari auf "Psychology Today". Der positivere Part wird also in den Schatten gestellt. Ein "aber" könne laut Caspari verharmlosen, verneinen oder gänzlich aufheben, was zuvor gesagt wurde. Das Wort "und" hingegen habe eine andere Wirkung. Es ergänze, nehme das zuvor gesagte an und verbinde es mit der folgenden Aussage.
Selbst bei Nachfragen können wir die unterschiedliche Wirkung der Wörter spüren. Fragt dich eine Person zu deinem Hobby: "Aber warum macht dir das Spaß?", klingt das nach Skepsis und so, als müsstest du dich rechtfertigen. Die gleiche Frage mit dem Sympathiewort, also: "Und warum macht dir das Spaß?", klingt neugierig und offen. Der Grund: "Aber" verbinden wir selten im positiven Kontext – und wenn wir es selbst benutzen, kann es sogar ein kleiner Energiekiller sein. Denn in alltäglichen Sätzen begründen wir mit einem "aber" meist, warum etwas nicht funktioniert oder gescheitert ist.
Kleine Wörter, große Wirkung
Nutzt du in einem Gespräch öfter "und" anstatt "aber", wirken die Aussagen eher miteinander verbunden. Das kann selbst in deinen Gedanken bereits einen Unterschied machen. Denkst du wie oben darüber nach, einen Spaziergang zu machen, klingt ein: "Ich möchte einen Spaziergang machen und ich bin müde", bereits machbarer. Eine weitere Hilfe, gerade bei Zweifeln oder Unsicherheit, ist es, sich mit dem Wort "noch" anzufreunden. Anstatt: "Ich schaffe das nicht", lieber: "Ich schaffe das noch nicht". Das klingt direkt positiver und selbstbewusster. Ebenso hilfreich: "müssen" oder "sollen" seltener zu benutzen. Sage oder denke lieber "Ich werde meine Steuererklärung machen" oder "Ich will zum Sport gehen", das sorgt für einen dynamischeren Blick auf das, was du tun möchtest.
Verwendete Quellen: Psychology Today, unternehmer.de