Im Laufe des Lebens verändert sich das Verhältnis zu unseren Müttern. Im Kindesalter gilt Mama noch als unser größtes Vorbild und wir wollen genauso sein wie sie. Stöckeln in ihren High-Heels herum und klauen ihren roten Lippenstift. In der Pubertät wollen wir auf einmal das komplette Gegenteil, nämlich so wenig wie möglich Übereinstimmung mit der Person, die uns großgezogen hat. Und irgendwann möchten wir vor allem eines: Unabhängigkeit und unser eigenes Leben leben!
Im Schnitt ziehen junge Menschen gar nicht so früh von zu Hause weg: Mädels in etwa mit 23 Jahren, Jungs haben es weniger eilig und verlassen mit 25 Jahren das elterliche Heim. Somit verbringen wir ein Vierteljahrhundert unter einem Dach. Ganz schön lange. Dass Müttern es in einigen Fällen schwerfällt loszulassen, kommt also nicht von ungemein.
Trotzdem kann es im Alltag echt anstrengend sein, wenn Eltern ständig in die Quere kommen. Mit gutgemeinten Ratschlägen, ständigen Anrufe oder Vorwürfen à la "Du könntest dich ja auch mal wieder blicken lassen!". Für ein gutes Verhältnis jedenfalls nicht gerade förderlich. Manchmal würden wir daher am liebsten weglaufen, aber unsere Mütter sind nun einmal Teil unseres Lebens – und irgendwie ist das ja auch schön.
Folgende Strategien können dabei helfen, mit Helikoptermüttern umzugehen.
6 Tipps, die bei klammernden Müttern helfen können
1. Es steht und fällt mit dem Gefühl
Wenn du deiner Mama das Gefühl gibst, dass sie immer noch ein Teil deines Lebens ist, ist die Wahrscheinlichkeit viel größer, dass sie dir den gewünschten Freiraum lässt. Am besten macht ihr ein bis zwei Rituale aus, die ihr regelmäßig zusammen unternehmt und die euch beiden Spaß machen, zum Beispiel einmal im Monat brunchen gehen. So fühlt sich deine Mama stets integriert und du kannst dennoch dein eigenes Ding machen.
2. Kommunikation ist der Schlüssel
Niemand kann Gedanken lesen. Daher ist es wichtig, dass du deinem Umfeld gegenüber äußerst, was in dir vorgeht. Oftmals sind Unterschiede in der Wahrnehmung nämlich Grund für Streitigkeiten. Während du dich total belagert fühlst, kann es sein, dass deine Mutter ein ganz anderes Gefühl hat. Sag ihr also offen und ehrlich, was du denkst. Nur so könnt ihr eine Lösung finden.
3. Grenzen setzen
Du hast das Recht darauf, dein Leben so zu leben, wie du es möchtest. Setze also klare Grenzen und steh für dich ein. Was ok ist und was nicht, entscheidest du ganz allein. Sei dabei offen und ehrlich und höre dir dabei an, was die andere Seite zu sagen hat. Nein sagen darfst du auch, zum Beispiel zu:
- Ständigen Anrufe, Kontrollanrufen
- Unangekündigten Besuchen
- Unangemessenen Vorwürfen und Forderungen
4. Empathie hilft
Versuche dich, in deine Mama hineinzuversetzen, und tausche deinen Ärger gegen Verständnis ein. Immerhin steckt wahrscheinlich einiges, was dich an der Mama nervt, auch in dir. Was würde sie sich wünschen, um mit der Situation besser umgehen zu können? Natürlich dürfen diese Wünsche nicht utopisch sein.
5. Kleine Gesten, große Wirkung
Wenn du weiter auf Distanz gehst, ist das oft nicht hilfreich und kann sogar das Gegenteil bewirken. Nämlich, dass deine Mama noch mehr klammert, weil sie befürchtet dich zu verlieren. Lass sie an deinem Leben teilhaben. Schicke ab und an ein paar Fotos oder tätige einen Video-Anruf. Das kostet kaum Zeit und entspannt die Lage.
6. Reden ist die beste Medizin
Es kann auch helfen, sich mit Freund:innen auszutauschen. Wie handhaben andere ähnliche Situationen? Meistens sind wir mit unseren Sorgen nicht alleine und geteilte Probleme sind oftmals nur noch halb so schlimm.
Verwendete Quellen: welt.de, spiegel.de, ze.tt.de, bfriends.brigitte.de