Dr. Miller begleitet Menschen, die im Sterben liegen und auch er selbst ist dem Tod einmal nur knapp von der Schippe gesprungen. Jetzt erzählt er, wie er das Sterben tagtäglich erlebt.
Es ist eins der ganz großen Mysterien: Was passiert mit uns, wenn wir sterben? Da uns die Betroffenen diese Frage nicht beantworten können, gehört der Arzt Dr. B.J. Miller wohl zu den Menschen, die dem Tod Tag für Tag am nächsten kommen und somit am ehesten eine Antwort darauf haben. In der Sendung 'SuperSoul Sunday' erzählte er Moderatorin Oprah Winfrey jetzt, wie er das Sterben erlebt.
Ich hatte mit Menschen zu tun, die im Sterben lagen und mit welchen, die gerade gestorben waren. Und da gibt es auf jeden Fall einen anhaltenden Moment - so eine Art Übergang.
Es sei eine Art Atmosphäre, die den Sterbenden plötzlich umgebe. Ein Gefühl, das der Hospiz- und Palliativmediziner von der University of California in San Francisco nur zu gut kennt. Er selbst hatte bereits eine Nahtoderfahrung, als er bei einem Unfall beide Unterschenkel und einen Unterarm verlor.
Eine Sache, die mich mein Unfall gelehrt hat, ist, dass ich nicht wissen muss, was nach diesem Nachklingen passiert. Ich liebe es mittlerweile sogar, es nicht zu wissen. Es ist einfach ein wunderschöner Moment. Du bist in dieser Zeit wirklich in Kontakt mit dem Kontinuum des Lebens, dem Wissen, dass das Leben weitergeht. Der eine Mensch ist zwar gegangen, aber das Leben geht weiter.
Genau deswegen sollten wir eben diesen Moment respektieren und ehren, meint Miller weiter.