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Weg mit dem Stress! In 6 Mini-Schritten zu mehr Leichtigkeit im Leben

Leichtigkeit im Leben - Frau lacht
© Flamingo Images / Shutterstock
Nach einem Jahr Corona wünschen wir uns die Leichtigkeit zurück. Aber wie? 6 kleine Schritte zu mehr Lebensfreude.
Carola Kleinschmidt

Das Ziel ist klar: mehr Gelassenheit und Lebensfreude. Aber wie? Am besten kommen wir voran, wenn wir ganz kleine Schritte gehen, hat die Wissenschaft herausgefunden. Mit großen Veränderungsvorhaben überfordern wir uns schnell. Und dann ist es gleich wieder vorbei mit den Vorsätzen. Beim Thema Selbstfürsorge sind Babysteps die wahren Riesenschritte. Gerade bei den großen Fragen.  Hier kommen sechs Mini-Schritte für die innere Balance:

1) Ich renne den ganzen Tag und schaffe nichts. Wie kann ich das ändern?

Es ist normal, dass unsere To-Do-Liste länger ist als unser Tag. Doch das Gefühl, etwas geschafft zu haben, stellt sich trotzdem ein, wenn es uns gelingt, die Dinge im Blick zu behalten, die uns wirklich wichtig sind. Gewöhne dir an, dir diese kurze Frage zu stellen, bevor du in den Tag startest:

Wenn ich heute nur 30 Minuten Zeit hätte: Welche Aufgabe wäre mir am allerwichtigsten?

Horche in dich rein. Du wirst sehr schnell spüren, was dir wirklich am Herzen liegt. Es kann sein, dass die Antwort ist: Ich will heute unbedingt einmal an die frische Luft. Oder du spürst: Ganz wichtig ist, dass ich der Chefin sage, dass ich sie mal sprechen muss.

Wenn du weißt, was dir wirklich wichtig ist, kümmere dich als Erstes um dieses Thema. Gehe zu Fuß zum Job oder schreibe gleich die Mail an deine Chefin mit der Bitte um einen Termin. Falls du To-Do-Listen schreibst: Kringle die erledigte Aufgabe bunt ein. Feier dich! Du wirst merken, wie sich das gute Gefühl breit macht: Heute habe ich etwas Wichtiges geschafft!

2) Sogar am Wochenende bin ich angespannt. Ich glaube, ich muss mal für ein paar Wochen raus.

Wenn wir keine Lösung sehen, stellt sich oft das Gefühl ein, in der Falle zu sitzen. Wir fühlen uns gefangen in der Situation – und sehen allein im Ausbruch die Rettung. Ein rettender Babystep kann jetzt sein:

Spüre in dich, was genau dir fehlt. Ungestörte Zeit alleine? Ein Gegengewicht zum Job? Sorge für ein Zeitfenster am Wochenende, in dem dieses Bedürfnis einen Platz hat. Erholsam ist oft eine Tätigkeit, die im Kontrast zu unserem normalen Alltag steht. Wer einen sehr sachlichen Job hat, entspannt bei kreativen Tätigkeiten. Wer sich viel um andere kümmert, entspannt im Verwöhntwerden (Brötchen kaufen lassen!), oder indem man sich gut um sich selbst kümmert (heute mal keine Pflichten!). Wer viel sitzt, entspannt bei Bewegung. Wer viele soziale Kontakte hat, braucht oftmals Zeit für sich alleine. Probiere ein bisschen aus. Vermutlich lässt das Fluchtbedürfnis nach.

3) Oft bin ich mittags schon ziemlich alle. Ist mein Job einfach zu stressig?

Wenn wir von morgens bis mittags durchpowern, haben unser Körper und unser Geist keine Gelegenheit, aufzutanken. Doch unser Biorhythmus schwingt in einem ziemlich festen Muster aus Energiehochs und -tiefs. Deshalb:

Mache nach 60 bis 70 Minuten konzentrierter Arbeit eine Pause. Trinke etwas, laufe herum, gucke aus dem Fenster, schalte einen Gang runter. Es kann gut sein, dass die Mini-Pause das Mega-Mittagstief behebt.

4) Abends kann ich oft nicht abschalten, weil ich immer weiter an den Job denke. Muss ich da grundsätzlich was ändern?

Dinge zu Ende zu bringen, ist eine Kunst für sich. Wenn wir abends noch weiter ans Projekt oder den Konflikt vom Tag denken, liegt es vor allem daran, dass wir keinen richtigen Schlusspunkt gesetzt haben. Versuche dieses 3-Minuten-Ritual:

Nimm dir kurz Zeit, wenn dein Tagesjob zu Ende geht (klappt auch als Mutter oder im Homeoffice). Lass den Tag innerlich Revue passieren und frage dich: Was war gut? Was habe ich geschafft (auch Teilschritte zählen!)? Womit fange ich morgen an? Wertschätze innerlich alles, was du erledigt hast. Atme tief aus. Und falls du im Homeoffice arbeitest: Räume den Arbeitskram zur Seite. Schalte dabei innerlich bewusst auf Feierabend um.

5) Ich bin manchmal so aufgeregt vor einem Termin. Wie schaffe ich es, ruhiger zu werden?

Aufregung ist Energie. Der Blutdruck steigt, das Herz schlägt schnell. Wir mobilisieren unsere Kräfte. Wenn wir diese Aufregung ein bisschen positiver sehen, wird sie schon weniger belastend. Außerdem hilft sofort:

Atme tief und lang aus. Das Ausatmen triggert unseren Ruhenerv (Sympathikus-Nerv) und signalisiert dem Körper: Hier ist keine Lebensgefahr. Du kannst entspannen. Du wirst merken, wie dein Herz ruhiger wird.

6) Ich denke, ich muss mein Leben mal von Grund auf aufräumen. Ich habe einfach zu viele Baustellen.

Bei manchen Menschen trifft das zu. Für die meisten nicht. Da reicht ein kleiner Trick:

Schaue, was gerade gut ist in deinem Leben, und was dir gut tut. Auch Kleinigkeiten zählen. Die nette Nachbarin? Die Spaziergänge mit deinem Partner? Ein gutes Buch? Ein Projekt im Job, das Spaß macht? Nun überlege dir, wie du von diesen positiven Dingen mehr in dein Leben holen kannst. Oft ist das ganz leicht. Dein Leben wird strahlender. Und es kann gut sein, dass es dir nun auch viel leichter fällt zu erkennen, welche Tätigkeiten oder Pflichten du künftig nicht weiterverfolgen möchtest. So räumt sich dein Leben fast von alleine auf.

Weg mit dem Stress!: In 6 Mini-Schritten zu mehr Leichtigkeit im Leben
© Brigitte.de

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