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Sei du selbst Das machen authentisch lebende Menschen anders

Zwei Frauen stehen lachend in der Sonne
© Drobot Dean / Adobe Stock
Was macht authentische Menschen aus? Sie sind mit sich selbst im Reinen und verstellen sich nicht gegenüber anderen. Denn sie haben gelernt, dass ihr wahres Ich genug ist.

In Gesprächen oder in unseren Beziehungen passen wir uns oft den Umständen an. Wenn wir unsicher sind, sprechen wir Probleme nicht an, weil wir glauben, dass unsere Stimme nicht gehört wird oder wir keine Unruhe stiften wollen. In vielen Situationen nehmen wir uns daher zurück, was unsere Werte und Meinungen angeht. Rücksicht auf andere nehmen zu wollen, ist natürlich an sich keine schlechte Angewohnheit. Sie kann aber zulasten unserer eigenen Persönlichkeit gehen, wenn wir uns zu oft verstellen. Authentische Menschen, die mit sich selbst, ihrer Persönlichkeit und ihren Einstellungen im Reinen sind, haben gelernt, ihre Masken vor anderen abzulegen und sich selbst treu zu sein.

Diese sechs Schritte sollen laut der Psychologin Sally Theran dabei helfen, ein authentisches Leben zu führen. Auf PsychCentral erklärt sie, was dabei für uns selbst und im Umgang mit anderen Menschen wichtig ist.

1. Die Ruhe genießen

Im Leben sind wir ständig neuen Eindrücken, Perspektiven und Meinungen ausgesetzt. Schließlich kommen wir als soziale Wesen nicht drumherum, uns mit anderen Menschen auszutauschen, was auch gut und wichtig für unsere Psyche sein kann. Dabei kann es aber passieren, dass wir uns den Meinungen anderer anschließen und versuchen, ihre Interessen auch für uns zu entdecken – und dadurch unsere eigenen Bedürfnisse außer Acht lassen. Ruhige Momente für dich selbst einzuplanen, in denen du mit deinen Gedanken alleine sein kannst, sind daher wichtig. Dabei kannst du Geschehenes reflektieren, in dich hineinfühlen und herausfinden, wie es dir gerade wirklich geht. Lege alle Ablenkungen beiseite und nutze die Zeit, um ohne Handy und ohne den Input anderer Menschen über dein Leben und deine Wünsche zu sinnieren.

2. Selbstkritisch sein

Es läuft nicht immer alles nach Plan. Vielleicht hast du Fehler gemacht, nimmst dir aber keine Zeit, dein Verhalten zu reflektieren. Vielleicht zeigst du im Gespräch mit anderen auf die Frage "Wie geht es dir?" lieber ein Lächeln und sagst, dass alles in Ordnung ist, obwohl du dich eigentlich gar nicht so fühlst. Mache dir bewusst, wo du deine wahren Gefühle versteckst und warum. Vertraust du nicht darauf, dass die Person verstehen wird, was dich beschäftigt? Oder hast du Sorge, dass du damit "zu offen" bist und ihn:sie abschrecken könntest? Wer vor anderen sein Ich verkleidet, um vorzeigbar zu sein, hat oft mit Selbstzweifeln zu tun. Denke darüber nach, warum du eine Sache nicht angesprochen hast, warum du Fehler gemacht hast – und: wie du in einer ähnlichen Situation anders reagieren oder handeln könntest.

3. Verletzlichkeit lernen

Für viele Menschen ist Verletzlichkeit vergleichbar damit, Schwäche zu zeigen. Einige haben Angst vor Zurückweisung, wenn sie es tun. Dabei ist Schwäche zeigen eigentlich eine Stärke. Wenn wir zugeben können, was uns verletzt und warum wir wegen Etwas emotional sind, können sowohl andere als auch wir selbst uns besser verstehen. Gibt es Menschen, mit denen du dich sicherer fühlst als mit anderen? Dann fange bei ihnen damit an, über sensible Themen, die dich beschäftigen, zu sprechen. Positives Feedback für deine Offenheit zu bekommen, kann dir zu mehr Selbstvertrauen mit deinem authentischen Selbst verhelfen.

4. Es mit Therapie versuchen

Zu sich selbst zu finden, ist kein einfacher Prozess. Es ist komplex und oft anstrengend, sich die eigenen Handlungen und Emotionen vor Augen zu führen. Es kann ebenso schwierig sein, sich darüber bewusst zu werden, ob dein Verhalten daher rührt, dass du versuchst, mit anderen Menschen klarzukommen, oder ob es etwas ist, dass dich selbst widerspiegelt. Eine Therapie kann dabei helfen, eigene Muster zu erkennen und dir darüber bewusst zu werden, ob du sie für dich tust oder für andere.

5. Bewusste Entscheidungen treffen

Worin und in wen möchtest du wirklich investieren? Welche Menschen und welche Aktivitäten stimmen mit deinen Interessen und deinen Werten überein? Und was unternimmst du, um den Erwartungen anderer gerecht zu werden? Finde heraus, wer und was dir guttut und wo du einem Druck von außen nachgibst, beispielsweise sozialen Gepflogenheiten. Arbeite dann daran, für dich wichtige Momente in dein Leben zu integrieren und weniger Energie in Dinge zu investieren, die dir diese entziehen.

6. Fragen stellen

Im Alltag nehmen wir uns teilweise nicht die Zeit, um Verbindungen mit Menschen aufzubauen. Wir lernen neue Kolleg:innen kennen, "die Arbeit ist aber wichtiger als das Vergnügen" – und anstatt über persönliche Themen zu sprechen, bleibt ihr auf der Job-Ebene stecken und lernt euch nur oberflächlich kennen. Wenn wir an der Oberfläche kratzen und auch über Hobbys, Lieblingsfilme oder den Musikgeschmack plaudern können, entsteht ein ganz anderes Band zwischen Personen. Vielleicht findet ihr gemeinsame Interessen, die künftig immer wieder für angeregte Gespräche sorgen und euch beiden zu einem Fröhlichkeits-Boost verhelfen.

Verwendete Quellen: PsychCentral, BetterHelp, Medium

lkl Brigitte

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