Seit etwa drei Monaten gibt es ihn – den Instagram-Account von "Socality Barbie". Unglaubliche 579.000 Follower haben die Heldin unserer Kindheitstage in Hipster-Gewand abonniert.
Wir sehen Barbie auf Wanderschaft mit Retro-Rucksack und Latte Macchiato in der Hand, dazu ein entsättigender Filter. Die kleine Plastik-Schönheit strahlt uns auf 113 Fotos mit ihrem Zahnpasta-Lächeln entgegen und lebt dabei natürlich komplett #authentic.
Der Account wirft dazu mit Happy-Go-Lucky-Plattitüden nur so um sich: "We are born to be real, not to be perfect". Das Püppchen mit eckiger Stylo-Brille schreibt unter ein offensichtlich geshopptes Bild: "Could I be any more authentic."
Außerdem äfft sie typische Instagrammer-Posen nach. Ein Grinsen kann man sich kaum verkneifen. Aber es ist nicht nur der Sarkasmus, der den Account so erfolgreich macht, sondern auch die Kritik, die hier eindeutig mitschwingt.
In einem Interview mit Wired sagt die Künstlerin, die hinter dem Account steckt: "Jeder postet die gleichen Bilder von den gleichen Sachen und dabei schreiben alle das selbe dazu."
Sie gesteht, dass es natürlich schön ist, sich die Sachen anzusehen, aber: "...es ist unehrlich. Niemand lebt so! Und es ist schon so übertrieben, dass es langweilig wird."
Ausgerechnet die Heldin unserer rosaroten Kinder-Phantasie kritisiert hier nun ihre inzwischen erwachsen gewordene Zielgruppe. Auch wenn dahinter natürlich nicht die Puppe direkt steckt, sondern die anonyme Künstlerin, fühlen wir uns trotzdem hin- und hergerissen. Einerseits ist der Account lustig umgesetzt. Andererseits fühlen wir uns ertappt. Irgendwie sind wir ja inzwischen alle ein Teil dieser beschönigten Bilder-Welt.
Ist die Hipster-Barbie cooler als Du?
Barbie hat einen Instagram-Account und persifliert eine gesamte Subkultur. Und das mit Erfolg.