Nach seinem Abitur schrieb sich Christian Ulmen - um seine Eltern zu beruhigen - an der Universität Hamburg für Theologie ein, das Studium nahm er allerdings nie auf. Warum er ausgerechnet Theologie als Fache wählte? "Weil ich so ein schlechtes Abi hatte, standen mir als Bluff nur Theologie oder Gebärdensprache offen."
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2008 entdeckte er das Internet als Plattform für sich startete mit "ulmen.tv" seine eigene Webseite.
Biografie von Christian Ulmen
Christian Ulmen wurde am 22. September 1975 in Neuwied geboren und wuchs in Hamburg auf. Schon als Schüler testete er sein Talent in Radiosendungen und vor den Kameras eines Hamburger Lokalfernsehsenders. 1996 entdeckte ihn ein britischer Talentscout für den Musiksender MTV Europe. Ulmen ging nach London und begann seine Karriere als Moderator – auf Englisch. Zurück in Deutschland bekam er von MTV seine eigene Sendung "Unter Ulmen", die er ab 2000 selbst produzierte. Christian Ulmen ist bekannt für seine Fähigkeit, sich zu verwandeln. In immer neuen Verkleidungen begegnete er ahnungslosen Passanten mit Charakteren, die von liebenswert bis verachtenswert reichten. Er lernte das Schauspielen buchstäblich auf der Straße und wurde bald als Filmtalent entdeckt.
Christians Leinwanderfolge
Im Jahr 2003 feierte er seinen großen Kinodurchbruch. Unter der Regie von Leander Haußmann spielte er die Titelrolle in dem Film "Herr Lehmann", der bei Kritiker:innen und Publikum gleichermaßen gut ankam. Außerdem zeigte er sich in "Mein neuer Freund" und der preisgekrönten TV-Serie "Dr. Psycho – Die Bösen, die Bullen, meine Frau und ich". Ulmen spielte auch Hauptrollen in erfolgreichen Kinoproduktionen, darunter "Berlin Blues", "Männerherzen" und "Wer's glaubt wird selig". Außerdem spielte Ulmen zusammen mit Nora Tschirner ein Ermittlerteam in den Weimarer Folgen der "Tatort"-Reihe.
Christian Ulmen liebt es, zu provozieren
Inspiriert von der englischen Serie "My New Best Friend", drehte der Produzent 2005 seine eigene Version "Mein neuer Freund" für Pro Sieben. Er schlüpfte in verschiedene nervtötende Rollen und machte den Kandidat:innen der Sendung das Leben schwer. Ob als Muttersöhnchen, reicher Schnösel Alexander oder als ungepflegter Alleinunterhalter – Christian Ulmen begeistert alle. Doch die Einschaltquoten waren zu niedrig und die Serie musste vorerst abgesetzt werden. Protestierende Fans schafften es damals, die Show ins Spätprogramm des Senders zurückzuholen. Die Mühe lohnte sich, denn Ulmen wurde für seine provokante Schauspielkunst hoch gelobt und wurde dafür mit dem Deutschen Fernsehpreis gekrönt.
Ulmen wurde immer bekannter und es wurde immer schwieriger, seine Mitmenschen mit Improvisationskünsten und cleveren Verkleidungen an der Nase herumzuführen. Doch so ganz kann Christian Ulmen ohne Provokation wohl doch nicht. 2017 erschien die groteske und schwarzhumorige Serie "jerks", eine Adaption der dänischen Fernsehserie "Klovn". Sie handelt von der Freundschaft zwischen den Hauptdarstellern Christian Ulmen und Fahri Yardım, die von einer peinlichen Situation in die nächste geraten. Es gibt lediglich ein knappes Skript, das die Grundsituation beschreibt, der Rest der Dialoge ist improvisiert. Obwohl sich die/der Zuschauer:in im Grunde genommen permanent schämt, wenn er die beiden bei ihren Lügen und ihrer Feigheit beobachtet, ist die Serie sehr lustig. Das zeigen nicht nur die Quoten, auch Kritiker:innen loben die Schauspielkunst und Christian Ulmen als Regisseur.
Ulmen schreibt über wichtige Themen
Der Schauspieler und Regisseur hat bereits mehrere Medienkolumnen über Konsumverhalten geschrieben. Unter anderem für "Die Zeit" und "Neon" sowie für den "Tagesspiegel" und das Magazin der "Süddeutschen Zeitung". Zudem war er Kolumnist der deutschen Ausgabe von "Vanity Fair", bis diese 2009 eingestellt wurde.
Das Privatleben des Schauspielers
Im Jahr 2005 heiratete Ulmen seine damalige Freundin Huberta. Die beiden kamen 1999 zusammen und haben einen gemeinsamen Sohn, ließen sich 2010 allerdings wieder scheiden. Nur wenige Monate später heiratete Ulmen im Juni 2011 die deutsche Moderatorin, Schauspielerin und Autorin Collien Fernandes. Im April 2012 sind die beiden Eltern einer Tochter geworden. Viel mehr weiß man nicht, denn Christian Ulmen erzählt nicht viel über sein Privatleben. In einem Interview mit der Zeitschrift "Petra" verrät er, wie er mit privaten Dingen umgeht: "Ich habe alles ausprobiert, es mit Ironie versucht und mit Lügen, es hat aber alles nichts genutzt. Der einzig mögliche Weg, die Privatheit für sich zu bewahren, ist, gar nicht mehr darüber zu sprechen."