Steckbrief
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Vorname
Ilka
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Name
Bessin
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geboren
18.11.1971,
Luckenwalde, Brandenburg / Deutschland
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Jahre
50
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Grösse
1.9 m
Das weiß nicht jeder
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Als eine Berufsberaterin Ilka Bessin fragte, was sie später einmal werden wolle, antwortete die Jugendliche, dass sie schon immer ein Clown werden wollte. Die Beraterin schlug ihr daraufhin vor, Köchin zu werden. Das sei auch ein kreativer Beruf, meinte sie, und viel realistischer.
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Ilka Bessin kam in die Stand-up-Show "Quatsch Comedy Club", die sie 2004 gewann, nur durch Zufall. Eigentlich bewarb sie sich dort, um für den Club zu kellnern.
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Manchmal schreibt das Leben die besten Geschichten und lieferte Ilka Bessin viele Vorlagen für ihre Figur Cindy. Einmal wollte eine Arbeitsvermittlerin ihr nahelegen, sich als Ski-Animateurin zu bewerben: "Ich hatte 30 Kilo Übergewicht. Ich sagte ihr: Ich passe doch in keinen Skianzug!"
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Heute hat sie Erfolg, doch der Anfang war schwer: "Als ich 2004 und 2005 beim 'Quatsch Comedy Club' gewann, hab ich ernsthaft Eingliederungshilfe als selbstständige Künstlerin beantragt. Abgelehnt! Die haben gesagt, so eine Hampelei finanzieren wir nicht", erinnerte sie sich im "Bild"-Interview.
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"Vom ersten selbst verdienten Geld gab’s eine Solarium-Monatskarte. Ansonsten bin ich sparsam: einmal Stütze, immer vorsichtig", verriet sie "Bild".
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Bevor sie erstmals als Cindy aus Marzahn in Erscheinung trat, hatte Ilka Bessin 2002 eine Minirolle in der Frauenknastserie "Hinter Gittern".
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Nach Cindys erstem umjubelten "Wetten, dass...?"-Auftritt war erstmal Schluss: Ihr damaliger Haussender RTL verbot der Komikerin weitere Auftritte, weil Cindys eigene Aufzeichnung von "Cindy aus Marzahn und die jungen Wilden" zeitgleich ausgestrahlt wurde. Da es sich aber nicht um einen Exklusivvertrag mit RTL handelte, konnte Ilka Bessin bei Lanz' dritter Show wieder dabei sein.
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Für ihr Publikum im kleinen Broadway-Club in New York wandelte Cindy ihren bewährten Diadem-Look mit Krönchen ab und präsentierte sich als etwas andere Freiheitsstatue.
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Über ihr Privatleben verrät Ilka Bessin nicht viel: "Ich bin langweilig, ich feiere nicht, rauche nicht, trinke nicht, habe auch keinen Sex", sagte sie zu RTL.
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Biografie von Ilka Bessin
Ilka Bessin wurde am 18. November 1971 in Luckenwalde geboren. Nach ihrem Schulabschluss machte sie eine Ausbildung zur Köchin. Nach der Wende verlor sie ihren Job als Köchin und machte eine Umschulung zur Hotelfachfrau. In den nächsten zehn Jahren arbeitete sie in verschiedenen Restaurants und Hotels. Im Jahr 1999 begann sie eine Karriere als Unterhaltungsdirektorin und Comedy-Darstellerin auf einem Kreuzfahrtschiff. Von dort an ging es bergauf.
Nichts zu verlieren
Der Durchbruch von Ilka Bessin war nicht nur Glück, sondern auch Zufall. Im Jahr 2004 rief sie im Quatsch Comedy Club in Berlin an und fragte nach einem Job als Kellnerin. Der Mann am anderen Ende erklärte ihr, er sei nicht für die Einstellung von Servicepersonal zuständig, sondern für die Auftritte. Er erzählte ihr von einem Talentwettbewerb, den der Club veranstaltete und fragte sie, ob sie mitmachen wolle. Bessin sagte zu und begann, ein paar Minuten Material zu schreiben. Als sie ihre Witze bei der Probe vorlas, wurde ihr gesagt, dass ihr Auftritt auf keinen Fall funktionieren würde.
Sie beschloss, dass sie nichts zu verlieren hatte und trat auf. Die frühere Wohlfahrtskönigin stand auf der Bühne und saugte den Applaus des Publikums in sich auf. Und siehe da: Sie gewann 2004 die letzte Staffel der Stand-up-Show "Quatsch Comedy Club" des Senders ProSieben. Mit diesem Sieg begann ihre Karriere als Komikerin und Schauspielerin.
Es regnet Auftrittsangebote
Schnell folgten weitere Auftrittsangebote. Im März 2006 hatte Ilka Bessin einen Auftritt in der beliebten Late-Night-Show "TV total". Im Jahr 2007 gewann die Komikerin den Deutschen Comedypreis als Newcomerin des Jahres. Der Schauplatz ihres ersten Comedy-Specials, "Schizophren: Ich wollte eine Prinzessin sein", war ein kommunistischer Wohnblock. Der zweite, "Nicht jeder Prinz kommt uffm Pferd!", war ein rosafarbenes Märchenschloss, ein Zuhause wie für Barbie. 2009 war sie in der Rolle der Wirtin Ilka in der Sat.1-Comedyshow "Schillerstraße" zu sehen.
Im Januar 2010 startete sie ihre eigene Comedy-Show mit dem Namen
"Cindy aus Marzahn und die jungen Wilden". "Cindy aus Marzahn" ist eine fiktive Figur aus dem Berliner Arbeiterviertel Marzahn. Ihre Rolle als spießige, sarkastische Ossie-Hausfrau hat sie bei Millionen von Deutschen, Schweizern und Österreichern beliebt gemacht. Cindy ist vor allem für ihren flammend rosafarbenen Velours-Trainingsanzug, ihr lockiges blondes Haar und ihr übertriebenes Make-up bekannt.
Ilka bekam außerdem die TV-Show die "Bezaubernde Cindy" und war (Co-)Moderatorin großer Shows wie "Wetten, dass …?", "Promi Big Brother" und dem deutschen Fernsehpreis 2013. Belohnt wurde die Komikerin mit zahlreichen Preisen, u. a. dem deutschen Comedy Preis und der Goldenen Kamera.
Cindy aus Marzahn: Nur ein Charakter oder doch Realität?
In einem Interview mit der "New York Times" verrät Ilka Bessin, dass Cindy zu 80 Prozent sie selbst ist. Cindy brachte die schlecht bezahlten Jobs und die Secondhandläden auf die Bühne, sowohl mit Liedern als auch mit Monologen. Es war eine Sprache, die Bessin fließend sprach, da sie selbst mehrere Jahre von Hartz-IV lebte. Aus dem Schmelztiegel der Demütigung ist Cindy hervorgegangen, krass und verschlagen, von Appetit getrieben.
Tschüss Cindy, hallo Ilka Bessin
Bei einer "Markus Lanz"-Talkshow bemerkte Ilka das erste Mal, dass Cindy aus Marzahn gehen musste. Während sie sich den Smalltalk zwischen Markus Lanz und der CDU-Politikerin Julia Klöckner anhörte, merkte sie, dass sie das Schauspiel nicht mehr ertragen konnte und sie ihre Reichweite und Sendezeit für die wichtigen Dinge nutzen wollte. Obwohl sie nicht die Rolle der Spielverderberin einnehmen wollte, fiel sie den beiden ins Wort und fing an, politische Forderungen zu stellen. Die Person die sprach war nicht mehr Cindy, auch wenn sie so aussah, sondern Ilka Bessin. Nach dem Abend war ihr klar: Cindy wird es nicht mehr lange geben.
Im Juli 2016 verabschiedete sich Ilka von ihrem Alter Ego Cindy aus Marzahn und lässt sich seitdem regelmäßig als Ilka in TV-Shows blicken. Unter anderem war sie bei "Genial Daneben" und bei "Bin ich schlauer als Günther Jauch?" zu sehen. Außerdem tanzte die Comedienne bei der 13. Staffel von "Let's Dance" über das Tanzparkett, beeindruckte ihre Fans und belegte mit ihrem Tanzpartner den fünften Platz.
Bodyshaming
In Ilkas Leben spielt das Thema Gewicht eine große Rolle. Sie selbst geht offen mit dem Thema um und nimmt viele Kommentare mit Humor. Sie hat 16 Zentimeter Bauchumfang verloren und scheint sich in ihrer Haut wohlzufühlen. Trotzdem erlebt Ilka Bessin regelmäßigBodyshaming. Wie zum Beispiel in einem Krankenhaus, wo ihr eine Krankenschwester einmal sagte, sie sei zu dick für die MRT-Röhre. Egal ob zu dick oder nicht, solche Aussagen können große Unsicherheiten auslösen. Selbst eine selbstbewusste Frau wie Ilka können diese Worte schwer treffen. Doch zum Glück steht die Komikerin zu ihrer Figur und weiß, dass sie ein schöner, wertvoller Mensch ist.
Unerwartetes TV-Comeback: Cindy aus Marzahn ist zurück
Obwohl die Comedienne ihre Karriere als Cindy aus Marzahn eigentlich im Juli 2016 beendet hatte, wurde das Comeback ihrer alten Rolle angekündigt. Mitte Mai 2022 wurden vier Folgen der neuen "Die Cindy aus Marzahn Show" aufgezeichnet. Man kann sich also darauf gefasst machen: Es wird pink, laut und lustig!