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Lisl Wagner-Bacher: Spitzenküche aus Österreich

Lisl Wagner-Bacher: Spitzenküche aus Österreich
In unserer Serie "Köchinnen, die man kennen sollte" stellen wir bekannte Frauen am Herd vor. Heute: Lisl Wagner-Bacher.

Woher kennen wir sie?

Schmeckt's? Lisl Wagner-Bacher und Koch Thomas Dorfer probieren die neueste Kreation
Schmeckt's? Lisl Wagner-Bacher und Koch Thomas Dorfer probieren die neueste Kreation

Lisl Wagner-Bacher ist Restaurantchefin des "Landhaus Bacher" in Mautern an der Wachau in Österreich. Unter Gourmets ist dieser Familienbetrieb längst kein Geheimtipp mehr. Denn Lisl Wagner-Bacher hat sich viele Auszeichnungen erkocht: Die erste erhielt sie 1983 vom Gourmetguide Gault Millau - der ernannte sie zur "Köchin des Jahres". Heute dekorieren ihr Restaurant drei von vier Hauben.

Der Gourmetguide Gault Millau belohnte Lisl Wanger-Bacher damit für ihre kreative Küche und die hohe Qualität der Zutaten und Zubereitung. Eine weitere wichtige Anerkennung für Lisl Wagner-Bacher: Im Jahr 2006 bewertete der Feinschmeckerführer Guide Michelin ihre Küche mit zwei Sternen - maximal drei sind möglich. Damit gehört das Landhaus Bacher zu einem der sechs besten Restaurants in Österreich.

Was ist ihre Kochphilosophie?

"Ich bin eine Hausfrau für eine besonders große Familie", sagt sie im Gespräch mit Brigitte.de. Sie fühlt sich verantwortlich für alles und steht nicht nur in der Küche, sondern kümmert sich auch um die Gästezimmer, die Dekoration und alles, was sonst so anfällt.

Besonders wichtig ist ihr der persönliche Kontakt zu den Gästen, die sich im Landhaus Bacher zu Hause fühlen sollen. Die Gerichte müssen bei ihr frisch und zeitgemäß sein und zur Saison passen; das ist Pflicht. "Die Gäste sollen ohne viel Nachdenken sagen können, dass es ihnen gut geschmeckt hat."

Erste Erfolge?

Für Lisl Wagner-Bacher war schon als Kind klar, dass sie eines Tages den Betrieb ihrer Eltern übernehmen wollte. Ihrem Mann, einem gelernten Hochbautechniker, erklärte sie kurz vor der Hochzeit: "Du heiratest nicht nur mich, sondern auch den Betrieb."

Anfangs arbeitete sie dort als Kellnerin. Dann wurde sie schwanger und mit Babybauch wollte sie nicht mehr servieren. Also zog sich die heute 53-Jährige in die Küche zurück, wo sie ihr wahres Talent entdeckte und, wie sie sagt, "mit großer Freude hängenblieb". Das war vor 30 Jahren. 1979 übernahm Wagner-Bacher den Betrieb, nur drei Jahre später erhielt sie die erste Haube des "Gault Millau".

Und sonst?

"Kochen ist ein familienunfreundlicher Job". Trotzdem geht beides: Lisl Wagner-Bacher mit ihrer Familie
"Kochen ist ein familienunfreundlicher Job". Trotzdem geht beides: Lisl Wagner-Bacher mit ihrer Familie

Lisl Wagner-Bacher ist überzeugt: Kochen ist ein familienunfreundlicher Job. Als angestellte Köchin hat man lange Arbeitszeiten, oft auch am Wochenende, für die Familie bleibe kaum Zeit. "Ich glaube, dass es aus diesem Grund so wenige Spitzenköchinnen gibt", sagt sie. Als Selbständige klappt das ihrer Ansicht nach besser. Denn: "Die Familie wird mit einbezogen und hat mehr Verständnis."

Heute steht sie in der Küche, Ehemann Klaus kümmert sich um den Service und das Weinprogramm. Unterstützt werden die beiden von ihren Töchtern, Susanne und Christina, mittlerweile 28 und 30 Jahre alt.

In ihrer Freizeit sucht Lisl Wagner-Bacher Ausgleich bei Ayurveda-Kuren oder beim Golfen. Sie hofft, dass sie außerdem in Zukunft mehr Zeit hat, um Marillen-Marmelade zu kochen; die verkauft sie jetzt schon mit großem Erfolg.

Eine Marktlücke sieht sie auch in der Herstellung von Soßen, die würde sie gerne als fertige Produkte an den Hobbykoch und die Hobbyköchin bringen. Als Köchin, Landhausbetreiberin, Mutter, Ehefrau und Oma fehlte dazu leider bisher die Zeit...

Bücher und Kochkurse

Bücher: "Das Essen zum Wein" von Lisl Wagner-Bacher (D+R Verlagsgesellschaft, 28,50 Euro, März 2007)

Kurse: Wer der Meisterköchin auf die Finger schauen möchte, kann ein- oder mehrtägige Kochkurse bei ihr buchen. Kosten zwischen 295 und 640 Euro. Weitere Infos unter: "Landhaus Bacher"

Ihr Rezept für BRIGITTE.de: Marillentörtchen auf Vanillesauce und Marillenmark

Text: Yasmin Schulten

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