Bärlauch – der wilde Knoblauch
Bärlauch ist ein pflanzlicher Jackpot: der scharfe, würzige Geschmack von Knoblauch – und das, ohne dass man sich anschließend Sorgen um unangenehme Gerüche machen muss. Deshalb nennt man ihn auch den "wilden Knoblauch" – mit dem er übrigens tatsächlich verwandt ist, da er ebenfalls zu den Lauchgewächsen zählt. Daher hat er auch sein würziges Aroma. Bärlauch wächst von Anfang März bis Mitte Mai als Wildkraut in der Natur, im eigenen Garten oder auf Bärlauchfeldern. Immer mehr Menschen machen sich dann auf, um selbst wilden Bärlauch zu sammeln und ihn in der Küche in köstliches Pesto, Bärlauchbutter oder in Suppe zu verwandeln.
Darum ist Bärlauch so gesund
Bärlauch (Allium ursinum) ist nicht nur ein leckeres Kraut, es hat auch einige gesundheitliche Vorteile. Seinen botanischen Namen erhält er zum Beispiel aufgrund des enthaltenen Alliin, einer schwefelhaltigen Substanz, die sich als natürliches Antibiotikum bewährt hat. Alliin ist in der Lage, Bakterien und Pilze abzutöten. Der Inhaltsstoff wird jedoch nur wirksam, wenn er mit Sauerstoff in Kontakt kommt. Deshalb sollte man Bärlauchblätter vor dem Verarbeiten auch immer klein schneiden oder hacken.
Damit aber noch nicht genug: Bärlauch bewirkt auch bei Verdauungsbeschwerden wahre Wunder. Er wirkt Blähungen entgegen, ist appetitanregend und verdauungsfördernd, senkt den Cholesterinspiegel und soll sogar die Blutgefäße vor Verkalkung schützen. Außerdem enthält Bärlauch ätherische Öle, Spurenelemente und Vitamin C.
Allround-Talent: Abwechslungsreich Kochen mit Bärlauch-Rezepten
Viele fragen sich, was man mit Bärlauch machen kann. Unter den vielen Bärlauch-Rezepten gibt es zunächst einmal drei Klassiker: Bärlauchbutter, Bärlauchpesto und Bärlauchsuppe. Die Butter schmeckt hervorragend zu den verschiedensten Grillgerichten sowie auf frischem Brot. Die Herstellung ist einfach und nimmt nur etwa 15 Minuten in Anspruch, bevor man die Butter zum Abkühlen in den Kühlschrank stellt. Die Pesto ähnelt in der Zubereitung dann dem klassischem Pesto Verde. Die grünen Blätter kommen mit abgezogenen Mandeln und Parmesankäse ins Olivenöl.
Doch es gibt noch viel mehr Möglichkeiten, Bärlauch in der Küche kreativ einzusetzen. Eine davon ist das Rezept für gebackene Tomaten mit Bärlauchfüllung. Der Bärlauch wird gemeinsam mit einer Kartoffel-Zucchini-Füllung in die Tomaten gegeben. So entsteht im Ofen eine gesunde, frühsommerlich leichte Mahlzeit.
Ebenfalls sehr empfehlenswert: Lachs mit Bärlauchkruste. Der Lachs kommt auf einem Bett aus Kirschtomaten in die Auflaufform. Aus Bärlauch, Semmelbröseln und Käse mischt ihr dann die Kruste, die auf den Fischfilets verteilt wird. Nach 20 Minuten holt ihr so eine kleine Delikatesse aus dem Ofen. Viele weitere leckere Tipps findet ihr oben in unserer Rezept-Strecke. Falls ihr zu viel Bärlauch gesammelt haben solltet, erklären wir euch, wie ihr Bärlauch einfrieren könnt.
Kann man Bärlauch roh essen?
Bärlauch kann roh gegessen werden. Allerdings sollte dabei beachtet werden, dass er vor dem Verzehr gründlich gewaschen wird, um etwaige Verschmutzungen zu beseitigen. Bärlauch schmeckt roh hervorragend in Salaten oder fein gehackt auf einem Butterbrot.
Kann man die Stiele von Bärlauch verwenden?
Auch die Stiele des Bärlauchs lassen sich verwenden. Am besten eignet sich dafür ein Pesto. Denn da kann das Blatt inklusive des Stängels verwendet werden.
Worauf ihr beim Sammeln von Bärlauch achten müsst
Vorsicht Verwechslungsgefahr: Bärlauch hat große Ähnlichkeit mit einigen hochgiftigen Pflanzen, darunter Aronstab, Herbstzeitlose und Maiglöckchen. Insbesondere die Maiglöckchen können zur gefährlichen Falle werden. Sie sprießen zur gleichen Zeit wie der Bärlauch, haben dann aber noch keine Blüten. Weil Maiglöckchen sehr giftig sind, sollte man hier wirklich große Vorsicht walten lassen.

Einen deutlichen Hinweis gibt aber schon der Geruchstest. Der Duft von Bärlauch ist so charakteristisch, dass eine Verwechslung fast ausgeschlossen ist. Einfach die vermeintlichen Bärlauchblätter zwischen den Händen zerreiben und daran riechen. Breitet sich ein intensiver Geruch nach Knoblauch aus, ist die Sache klar. Wer jedoch auf Nummer sicher gehen will, kauft Bärlauch lieber. Denn schon beim zweiten Geruchstest lässt sich kaum noch unterscheiden, was nach Knoblauch riecht: die Pflanze oder die eigenen Hände? Alternativ zieht man Bärlauch im eigenen Garten. Da weiß man genau, was man am Ende erntet, und verwechselt ihn nicht mit Maiglöckchen, Herbstzeitlosen und Co. ...
Eine weitere Gefahr geht vom Fuchsbandwurm aus. Deshalb sollte wilder Bärlauch, den man selbst gesammelt hat, vor dem Verzehr immer sehr gründlich gewaschen werden.