Julia Jäkel ist neue alleinige Vorstandsvorsitzende des Verlagshauses Gruner + Jahr - zu dem auch BRIGITTE gehört. Wir stellen sie und weitere Top-Frauen aus der Wirtschaft vor.
Julia Jäkel, 41
Position: Seit dem 11. April 2013 ist Julia Jäkel alleinige Vorstandsvorsitzende von Europas größtem Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr. Bislang: Bereits seit September 2012 gehörte Julia Jäkel, die seit über 14 Jahren bei Gruner + Jahr arbeitet, zum Vorstand und war dort für das Zeitschriften- und Digitalgeschäft von Gruner + Jahr Deutschland zuständig. Mitarbeiter bei Gruner + Jahr: rund 11.800 weltweit Ausbildung: Julia Jäkel studierte in Heidelberg und an der Harvard University Geschichte, Politikwissenschaften und Volkswirtschaft. 1997 begann sie ihre Karriere bei Bertelsmann und machte dort eine Trainee-Ausbildung. Auffällig: "Die Marissa Mayer Deutschlands", so wird Julia Jäkel in den Medien bereits gesehen. Tatsächlich gibt es einige Parallelen. Beide sind jung für einen Top-Job: Julia Jäkel ist 41, Yahoo-Chefin Marissa Mayer 37. Privat spielt zudem der Nachwuchs die Hauptrolle. Julia Jäkel und ihr Mann, der ehemalige Tagesthemen-Moderator Ulrich Wickert, haben im März 2012 Zwillinge bekommen. Marissa Mayer hat im Oktober 2012 kurz nach ihrer Ernennung zur Yahoo-Chefin, ihren ersten Sohn geboren. Das sagt Jäkel zum Thema Karriere & Kinder: "Mich stört eines gewaltig: Frauen, die sich gegen die Berufstätigkeit entscheiden, werden wenig respektiert. Und Mütter, die gleich in den Beruf zurückkehren, werden genauso schief angeschaut. Wenn ich noch einmal einen mitleidigen Blick, besonders von einem Mann, ernte wie: 'Och, du Arme, willst du dir und deinen Kindern das wirklich antun?', gehe ich ihm an die Gurgel!"
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Marissa Mayer, 37
Position: Seit dem 17. Juli 2012 ist sie die neue Chefin des Internet-Riesen Yahoo. Dort herrschte bislang ein reger Wechsel, sie ist bereits die fünfte Geschäftsführerin innerhalb von fünf Jahren. Vorher: War Mayer dreizehn Jahre lang eine der wichtigsten Personen bei Google. Als Managerin war sie unter anderem verantwortlich für die Google-Startseite, Google Maps, Googlemail und Google News. Sie hatte mehr als 1000 Produktmanager unter sich. Gekündigt hat sie bei den Google-Chefs per Telefon. Mitarbeiter bei Yahoo: ca. 12.500 weltweit Nutzer von Yahoo: 700 Millionen Ausbildung: Sie studierte mit Bestnoten Informatik an der Stanford Universität. Ihr Specialgebiet: künstliche Intelligenz. Privatleben: Mayer überraschte nicht nur mit ihrem Jobwechsel, sie gab gleichzeitig via Twitter bekannt, dass sie schwanger sei. Im Herbst 2012 kam ihr Sohn zur Welt. Schon zwei Wochen später saß Mayer wieder am Schreibtisch. Zur besseren Vereinbarung von Familie und Beruf richtete sie eine Kinderkrippe in der Firma ein. Home Office hingegen lehnt sie ab. Was sie zu ihrem Leben zwischen Kind und Karriere sagt: "Es erfordert viel Fokus, man muss die richtigen Prioritäten setzen und es bleibt wenig Raum für andere Dinge - aber insgesamt erlebe ich eine großartige Zeit.
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Nicola Leibinger-Kammüller, 53
Position: Vorsitzende der Geschäftsführung des Maschinenbauers Trumpf, verantwortlich für Unternehmensentwicklung und –kommunikation, Anlagen und Bauen Mitarbeiter: etwa 8.500 Kinder: 4 Vater: Berthold Leibinger, Unternehmer, gab die Führung der Firma Trumpf an seine Tochter weiter Das sagt ihr Vater und Ex-Chef: "Sie hat ihre Sache ganz gut gemacht" Bildung: studierte Germanistik, Anglistik und Japanologie, Promotion Das sagt sie zur Frauenquote: "Das haben wir Frauen doch gar nicht nötig! Wer will denn schon gern die Quotilde sein?" Pluspunkt: verzichtet auch in Zeiten der Wirtschaftskrise auf betriebsbedingte Kündigungen
Helga Jung, 51
Position: im Vorstand der Allianz-Versicherung, unter anderem verantwortlich für Spanien, Portugal und Lateinamerika sowie für Recht und Compliance Bildung: Bankkauffrau, Betriebswirtin Mitarbeiter weltweit: 142.000 Kunden: etwa 78 Millionen in 70 Ländern Das sagt sie über ihren Job: "Ich beschäftige mich mit Fusionen und Übernahmen. Ich kaufe und verkaufe Unternehmen die zum Kerngeschäft der Allianz gehören - Versicherung, Asset Management, und noch immer ein bisschen Bankwesen." Gleichberechtigung? "Während meiner 17 Jahre bei der Allianz habe ich mich als Frau weder bevorteilt noch benachteiligt gefühlt." Ratschlag für junge Akademikerinnen: "Machen Sie Ihre Arbeit so gut wie möglich und sammeln Sie so viel Erfahrung, wie Sie können. (...) Man sollte sich nicht danach richten, was der Chef denken oder als Ergebnis erwarten könnte. Vertrauen Sie Ihrer eigenen Meinung."
Christine Hohmann-Dennhardt, 62
Position: seit 16. Februar 2011 im Vorstand der Daimler AG, verantwortlich für das Ressort Integrität und Recht Kinder: 2 Vorher: Doktortitel in Jura, Richterin an Sozialgerichten in Wiesbaden, Frankfurt am Main und Darmstadt, Dezernentin für Soziales, Jugend und Wohnungswesen (Frankfurt am Main), Justizministerin in Hessen, Ministerin für Kunst und Wissenschaft (Hessen), Richterin des Bundesverfassungsgerichtes Parteibuch: SPD Mitarbeiter weltweit: 274.000 Das sagt sie über sich: "Meine Leitmotive waren immer dieselben: Ungerechtigkeiten ausgleichen, Respekt vor Menschen und klare Marschrouten, an die man sich halten kann." Das sagt sie über ihre Mitarbeiter: "Wer es in meinem Geschäft zu etwas bringen will, muss Menschen mögen und glaubwürdig, standfest und hartnäckig sein."
Sheryl Sandberg, 43
Position: Geschäftsführerin von Facebook Jahresgehalt (2011): rund 30 Millionen Dollar Kinder: 2 Bildung: Studium der Betriebswirtschaft in Harvard, USA Vorher: von 2001 bis 2008 Managerin bei Google Die Frauenquote: lehnt sie ab Das sagt ihr Chef Mark Zuckerberg: "Wenn sie wollte, könnte sie jedes Unternehmen leiten." Das sagt sie über ihre Arbeit: "Es gibt keine Work-Life Balance. Auf der einen Seite ist die Arbeit, auf der anderen das Privatleben, aber es gibt kein Gleichgewicht." Das sagt sie über ihr Privatleben: "Ich fühle mich schuldig, wenn mein Sohn zu mir sagt: 'Mami, leg das Blackberry weg, rede mit mir.' Das passiert leider zu häufig. Ich denke, dass sich alle Frauen schuldig fühlen. Und ich finde es interessant, dass ich keinen einzigen Mann kenne, der ein schlechtes Gewissen hat."
Margret Suckale, 56
Position: Seit 6. Mai 2011 ist sie bei BASF verantwortlich für das Ressort Personal und den Standort Ludwigshafen. Damit ist sie die erste Vorstandsfrau in 147-jähriger Firmengeschichte des Chemiekonzern BASF Bildung: Juristin, Betriebswirtschaftlerin Vorher: Suckale war bereits bei der Deutschen Bahn Vorstandsmitglied Sie fiel auf: als sie im Tarifkonflikt mit der Lokführergewerkschaft GDL für die Deutsche Bahn kämpfte. Sie erreichte einen Kompromiss. Hobby: Eisschnelllaufen Das sagt sie über ihren Posten: "Solch eine Aufgabe wird einem nur einmal angeboten." Die Frauenquote: lehnt sie ab
Anke Schäferkordt, 50
Position: leitet die RTL-Gruppe (RTL, RTL II, Super RTL, RTL Nitro, n-tv, Vox), Vorstandsmitglied der Bertelsmann AG Spitznamen: "Wonder Woman" (manager-magazin.de), "Angela Merkel der deutschen Medienwelt" (FAZ) Bildung: Betriebswirtin Gelangweilt von: Frauenfragen. "Es gab eine Zeit, da fing jedes Interview mit der Frage an: Wie ist es denn so als Frau? Was ist das für eine Frage? Wie ist es denn so als Mann?" Ihre Mitarbeiter: behandelt sie ausschließlich nach Leistung Stolz: ist sie darauf, ihren "wichtigsten Prinzipien treu geblieben zu sein"
Mechthilde Maier, 56
Position: Chefin Group Diversity Management bei der Telekom Das heißt: sie ist eine "Vielfältigkeitsbeauftragte", kümmert sich um die Umsetzung der Frauenquote und die Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben Beziehungsstatus: verheiratet Kinder: 3 Bildung: Betriebswirtschaftlerin Das nervt auf dem Weg nach oben: "Männer-Seilschaften sind die größte Hürde. Es gab zwei Situationen in meinem Berufsleben, wo die Männer einfach besser verbandelt waren und jemand an mir vorbei zog, der eindeutig weniger draufhatte als ich." Sie fiel auf: als sie sich 2010 dafür einsetzte, dass Telekom-Mitarbeiter in ihrer Freizeit ihre Arbeitshandys ausschalten - für mehr Entspannung und gegen das Gefühl der permanenten Erreichbarkeit
Indra Nooyi, 57
Position: seit 2006 Chefin von PepsiCo Das heißt: Sie ist für 22 verschiedene Nahrungsmittel- und Getränkemarken verantwortlich (u.a. Pepsi-Cola, 7UP, Schwip Schwap, Lipton) Mitarbeiter: 285.000 weltweit Kinder: 2 Jahresumsatz der Firma: fast 66,5 Milliarden Dollar Geboren in: Madras, Indien Sie studierte: Betriebswirtschaftslehre in Madras und Calcutta (Indien) sowie in Yale (USA) Sie spielte: Gitarre in einer indischen Frauen-Rockband Das sagt sie: "Immigrantin, farbig und eine Frau - das sind schon drei Punkte, die gegen mich sprachen... Also arbeitete ich extra hart. Ich arbeitete mehr Stunden, brachte mehr Opfer und machte Kompromisse. Das ist meine Reise gewesen."
Ursula Burns, 54
Position: seit 2009 Chefin des Digitaldruck-Unternehmens Xerox Besonderheiten: Sie ist die erste Afroamerikanerin an der Spitze eines großen US-Unternehmens. Und: Nach nur wenigen Wochen als Chefin ließ sie Xerox für 6,4 Milliarden US-Dollar den IT-Dienstleister Affiliated Computer Services aufkaufen - die größte Übernahme in der über 100-jährigen Geschichte der Firma Mitarbeiter: 140.000 Kinder: 2 Bildung: Ingenieurin Ihre Mutter: war mit drei Kindern alleinerziehend, lebte in Sozialwohnungen und garantierte ihnen dennoch eine gute Ausbildung Karrierestart bei Xerox: als Praktikantin, im Jahr 1980 Das sagt sie: "Es war fast irrelevant, dass ich schwarz war. Es war komplett irrelevant, dass ich eine Frau war. Alle Diskussionen in den Bewerbungsgesprächen drehten sich darum, dass ich ein spezifisches Ingenieurs-Know-how besaß." Frauenquote? "Quoten können anfangs Erfolg bringen, wenn man beginnt, auf Diversität zu setzen. Danach ist es am erfolgreichsten, das zu tun, was mir beim Eintritt in die Firma vor 30 Jahren passiert ist: Wenn man eine Person anstellt, stellt man Hirn und Seele an - und nicht Herkunft, Hautfarbe oder Geschlecht. Wer dies als Firma macht, kriegt die besten Leute."
Barbara Kux, 59
Position: seit 2009 Vorstandsmitglied bei Siemens, verantwortlich für das Ressort Nachhaltigkeit und Einkauf Mitarbeiter: rund 400.000 weltweit Geboren in: Zürich, Schweiz Stationen: Managerschule Fontainbleau, McKinsey, Nestlé, Ford, Philipps Erste Amtshandlung: Sie strich den Managern die Zuschüsse für Dienstwagen. Wer öffentliche Verkehrsmittel benutzt, bekommt nun mehr Geld. Ihr Credo: "Nachhaltigkeit bedeutet Businesschancen." Sie gibt zu: "Es wäre gelogen zu sagen, mein Leben als Topmanagerin sei ausbalanciert. Was mir die Kraft gibt, meinen Job zu tun, ist die Freude an der Herausforderung. Ich will den Erfolg, ich will mich selbst übertreffen."Mehr auf BRIGITTE-woman.de: Gemeinsam stärker: Tipps und Netzwerke für Frauen, die nach oben wollen Hilfe, mein Chef spinnt!
Wer hier schreibt:
Michèle Rothenberg