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"Hör auf deinen Bauch."

Susannes Freundin rät es sich noch einmal zu überlegen. Sie hat selbst auch schon einen Schwangerschaftsabbruch hinter sich und würde heute anders entscheiden.

Lass nicht deinen Kopf entscheiden. Hör auf deinen Bauch. Rationale Entscheidungen helfen in diesem Fall nichts. Denn nach dem Abbruch regiert nicht mehr der Kopf, sondern das Gefühl. Du wirst dich fragen: Wie alt wäre es jetzt? Könnte es schon krabbeln, stehen, laufen?

24. Januar, sein erster Geburtstag. Welche Torte hättest du gebacken? Sie werden dir sagen: Es wäre ein Junge geworden. Und du wirst während der Fußball-WM an einem Kindertrikot vorbeigehen und denken: das hätte ich ihm gekauft. Du wirst mit deinen Kindern um den Weihnachtsbaum sitzen, der ein bisschen von seinem Glanz eingebüßt hat, weil sie nicht mehr an den Weihnachtsmann glauben und wirst sagen: Hätten wir den Kleinen, würden die Lichter heute heller leuchten.

Scheiß auf Geld, Job, Auto, Wohnverhältnisse. Das alles lässt sich irgendwie regeln. Auch dein Mann wird, wenn das Baby da ist, dir nicht vorrechnen, für wie viel Euro du diese Woche nicht einkaufen darfst. Man, der ist Consultant, ihr werdet nicht am Hungertuch nagen. Das alles ist Pillepalle im Vergleich zu der Ohnmacht, die man empfindet, wenn man die falsche Entscheidung getroffen hat. Unwiederbringlich. Unumkehrbar. Unmöglich zurückzunehmen.

Protokoll: Sabine Grüneberg

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