Wunderschöne Reiseplakate haben bis in die sechziger Jahre die Sehnsucht nach dem Meer geschürt - lange vor TV, Internet, Urlaubskatalogen und Hochglanzmagazinen. Und das so geschmack- wie wirkungsvoll!
Das Plakat aus der Nachkriegszeit beweist, dass die Farbe Blau in der Fremdenverkehrswerbung für Griechenland schon immer eine große Rolle gespielt hat - sei es durch den tiefgezogenen Horizont mit viel Himmel oder den weiten Blick aufs Meer. Mehr bei BRIGITTE-woman.de: Rainer Groothuis: Bilder vom Meer
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Ende der 1930er Jahre tauchten immer mehr Plakate auf, die nicht nur die Idylle, sondern auch die Kapazitäten der Strände stolz ins Bild setzten. Hier der Badeort Cattolica in der Emilia-Romagna (1939).
Das Seebad Abbazia (heute Opatija) auf der Halbinsel Istrien hatte zur Zeit der österreichischen Donaumonarchie einen magischen Klang. Adel, Königsfamilien und das Großbürgertum machten den Kurort zu einem international bekannten Seebad. Das Besondere waren die subtropische Vegetation, historistische Bauten und die Tatsache, dass sich hier Männer und Frauen gemeinsam dem Badevergnügen hingeben durften (1937).
In den 1930ern verschiebt sich der Blick der Plakatdesigner vom Strand auf die Badenixen, die sich zunehmend sportlich präsentieren (1938).
So auch bei diesem Motiv von 1948, das Urlaubshungrigen den Badeort Grado am Golf von Venedig schmackhaft gemacht hat (Detail).
Die Franzosen erklärten Sorrent Anfang des 19. Jahrhunderts zum Urlaubsparadies: Das Städtchen liegt malerisch auf einer Halbinsel im Golf von Neapel über schwarzen Steilklippen aus Vulkangestein. Kreative wie Goethe, Lord Byron, Shelley, Ibsen, Stendhal, Wagner, Nietzsche, Freud, Dickens und Fürst Pückler Muskau machten hier Urlaub (1955).
Mit den Linienflügen der Air France kam der Korsika-Tourismus nach dem Zweiten Weltkrieg in Schwung. Calvi ist eine Hafenstadt im Nordwesten Korsikas.
1793 wurde das erste deutsche Seebad in Heiligendamm an der Ostsee eröffnet, 1797 folgte Norderney. Im Meer zu baden war damals etwas völlig Neues. Badekarren, die meist von Pferden ins Wasser gezogen wurden, sorgten für sittsames Badevergnügen (um 1935).
Middelkerke liegt an Flanderns Nordseeküste. Hier hält auch die Kusttram, die längste Straßenbahnlinie der Welt, die alle Orte der belgischen Nordseeküste verbindet. Der Seedeich von Middelkerke lädt zum Flanieren ein, das Casino zum Spielen. Wie man auf dem Plakat von 1949 sehen kann, liebte man in Middelkerke auch das Strandsegeln.
Alle Reiseplakate entstammen dem Buch "Sehnsucht nach dem Meer - Reisen, um glücklich zu sein" von Johannes Thiele (162 Seiten, ca. 200 Abbildungen, Hardcover, Christian Brandstätter Verlag, 29,90 Euro).
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